Studienkurs "Geographieunterricht videobasiert planen, durchführen und analysieren"

Baustein 1

Wissensvermittlung zum Einsatz geographischer Bildungsmedien in heterogenen Lerngruppen

Umfang: 3 Sitzungen à 90 Minuten

Kompetenzen: Die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer kennen theoretische Grundlagen zum Umgang mit Heterogenität (z. B. Dimensionen von Heterogenität) und zur Aufgabenkultur in der  Geographiedidaktik.


Inhalte und methodische Umsetzung

Der erste Baustein des Kurses untergliedert sich in 3 Sitzungen (à 90 Minuten), die jeweils eigene thematische Schwerpunkte aufweisen. Ergänzt werden diese 3 Sitzungen durch eine optionale vierte Sitzung zu einzelnen Bildungsmedien. Diese kann jedoch entfallen – wie an der Universität Augsburg – wenn die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer bereits Medienübungen oder ähnliche Veranstaltungen besucht haben, in denen sie sich bereits mit geographischen Bildungsmedien auseinandersetzen konnten. In den drei nichtoptionalen Sitzungen wird im Sinne des Ansatzes der Professionellen Unterrichtswahrnehmung (s. Kap. 3) das Wissen zum Einsatz geographischer Bildungsmedien in heterogenen Lerngruppen vermittelt, das im weiteren Verlauf die Grundlage für die Theorie-Praxis-Verknüpfungen im Rahmen der theoriegeleiteten Planung, Durchführung und wissensbasierten Analyse der eigenen Unterrichtssequenzen darstellt.

Die erste Sitzung möchte den Studierenden den Einstieg in diesen Kurs mit einer Vorstellungsphase sowohl der beteiligten Personen (Dozierende sowie Studentinnen und Studenten) als auch des Kurskonzeptes erleichtern; weiterhin möchte sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem motivierenden Praxisbeispiel, in dem erste Möglichkeiten des Umgangs mit Heterogenität beim Einsatz geographischer Bildungsmedien sichtbar werden, für die Anliegen des Kurses öffnen. Darüber hinaus stellen die Dozierenden die formalen Kriterien vor, die erforderlich sind, um den Kurs erfolgreich zu bestehen.

Im Gegensatz zur überblickshaften ersten Sitzung befasst sich die Folgesitzung mit dem ersten Schwerpunktthema: der Heterogenität. Die Studierenden diskutieren hier zunächst, welche Ausgangsbedingungen in der Schule und Gesellschaft vorherrschen und inwiefern „Heterogenität“ als hochaktueller Begriff in der deutschsprachigen Bildungslandschaft eine prominente Rolle in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern einnimmt. In diesem Zuge nähern sich die Studierenden an mögliche Definitionen von Heterogenität an und lernen einzelne Dimensionen der Heterogenität kennen, ehe sie zusammen mit den Dozierenden theoriegeleitet eine geeignete Arbeitsdefinition von Heterogenität für den konkreten Kurskontext formulieren. Anschließend zeigen die Dozierenden einerseits und entwickeln andererseits zusammen mit den Studierenden daraus erste Konsequenzen für einen angemessen Umgang mit Heterogenität im Geographieunterricht. Die Studierenden sollen in Heimarbeit Zusammenfassungen verschiedener offener Organisationsformen (z. B. Wochenplanarbeit) vorbereiten, um sie sich gegenseitig zu Beginn der Folgesitzung vorstellen zu können.

In der dritten Sitzung stellen die Studierenden diese offenen Organisationsformen knapp in einer Vernissage (Wendorff 2007, 24-25) vor. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen diese als mögliche Zugänge zu einem angemessenen Umgang mit Heterogenität kennenlernen, die jedoch bei den praktischen Umsetzungen aus den o. g. Gründen (Schülerinnen und Schüler stehen nur für eine Schulstunde zur Verfügung) nicht berücksichtigt werden können. Das Hauptaugenmerk richtet sich auf Lernaufgaben und Arbeitsaufträge innerhalb geschlossenerer Organisationsformen, die einen angemessen Umgang mit Heterogenität versprechen. Die Studierenden und Dozierenden entwickeln daraufhin aus einer Zusammenführung der Erkenntnisse aus der TIMSS-Studie, der in der Literatur beschriebenen Anforderungen an einen kompetenzorientierten Unterricht und unter Berücksichtigung der konstruktivistischen Lerntheorie ein theoretisches Fundament, um später darauf aufbauend geeignete Aufgaben zu entwickeln. In der Folge führen die Dozierenden das Konzept Thinking Through Geography (s. Kap. 3) ein, das Aufgabenformate so mit Medien verknüpft, dass Binnendifferenzierung über individuelle Bearbeitungsniveaus möglich wird.

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