Sprachstandsdiagnostik
Umfang: ca. 4 Sitzungen à 90 Minuten
Kompetenzen: Die Kursteilnehmer:innen sind in der Lage, verschiedene Sprachstandsdiagnoseverfahren anzuwenden und kritisch zu reflektieren.
Kursvorschlag zu Baustein 1
Inhalte und methodische Umsetzung
Der Fokus des vierten Bausteins liegt auf der Sprachstandsdiagnose. Hier bietet sich eine Zusammenarbeit des Uniseminars mit einem Seminar aus der zweiten Lehramtsausbildungsphase an. Dazu eignen sich die Studierenden zunächst Wissen über verschiedene Möglichkeiten zur Erhebung des Sprachstandes von mehrsprachigen Schüler:innen an. An dieser Stelle haben die Studierenden dann einen Wissensvorsprung gegenüber den Lehramtsanwärter:innen, die mehrheitlich noch keine Berührungspunkte mit Sprachstandsdiagnoseverfahren haben. Die Lehramtsanwärter:innen haben jedoch gegenüber den Studierenden einen Vorsprung in Bezug auf praktische Erfahrungen. Das Seminarkonzept ist so ausgelegt, dass beide Gruppen hinsichtlich ihrer Erfahrungen und Kenntnisse voneinander profitieren.
Im Anschluss an die Durchführung der Diagnosetests ist es die Aufgabe der Studierenden, aufgrund der gewonnenen Ergebnisse entweder passende Fördermaterialien (Baustein 5) oder eine sprachsensible Unterrichtsstunde (Baustein 6) zu planen. Sowohl die Fördermaterialien als auch die Unterrichtsstunde werden praktisch erprobt. Da die Lehramtsanwärter:innen bereits in den ersten Monaten ihrer Ausbildung vielfältige Einblicke in die Gestaltung von Unterrichtsmaterial gewonnen haben, können sie die Studierenden beim Entwurf des eigenen Fördermaterials bzw. bei der Vorbereitung der Unterrichtsstunde beraten. Es bietet sich an, ein erstes von zwei gemeinsamen Treffen zwischen dem Uni-Seminar und einem Lehramtsanwärter: innen-Seminar in den Räumlichkeiten der Universität durchzuführen.
Den theoretischen Schwerpunkt des Seminars bildet das vertiefte Kennenlernen verschiedener Sprachstandsdiagnoseverfahren. Die diesem Baustein zugrundeliegende Literatur ist das Praxismaterial Förderdiagnostik von Junk-Deppenmeier, Jeuk (2015), da dies durch die Vorstellung sechs verschiedener Werkzeuge zur Erhebung des Sprachstandes einen umfangreichen Überblick über unterschiedliche Verfahren gibt und gut von Lehrer:innen im Unterricht eingesetzt werden kann. Der individuelle Lernstand kann somit genau und umfassend beschrieben werden. Zudem gibt es konkrete Hinweise für die sprachliche Förderung (ebd.). Die Werkzeuge heißen im Einzelnen:
- Sprachbiographie
- Hörverstehen
- Mündliches Erzählen
- C-Test
- Leseverstehen
- Schriftliches Erzählen
Das Praxismaterial Förderdiagnostik dient zur Erkennung eines Förderbedarfs von Schüler:innen der 5. und 6. Klasse, aber auch der Einsatz bei älteren Jugendlichen ist denkbar.
Baustein 4 setzt sich aus zwei Seminarsitzungen an der Universität sowie zwei Übungseinheiten an einer Schule oder unter Hinzuziehen entsprechender Materialien zur praktischen Vertiefung zusammen. Im Folgenden werden Inhalte und methodische Umsetzung im Rahmen der Seminare und der Übung vorgestellt.
Materialien zum Download